
Die Grundschule stand kopf, als Antonio Ssebuuma seine Extra-Einlage präsentierte. Schüler und Eltern applaudierten dem charismatischen Tanzlehrer. Foto: Lieber
In der Turnhalle zeigte jede Klasse einen eigenen Tanz, den sie mit Antonio einstudiert hatten. Zunächst waren alle „b-Klassen“ dran, und den Auftakt machte die 3b. Zahlreiche Eltern schauten sich die Vorstellung an und applaudierten kräftig. Nachdem jeder Jahrgang gezeigt hatte, was er kann, setzte Antonio Ssebuuma noch einen oben drauf. Er legte einen gekonnten Break-Dance auf den Hallenboden und drehte sich dabei auf dem Rücken im Kreis, machte Handstand und begeisterte Eltern und Schüler. Danach wollte jedes Kind mit ihm abklatschen, und dieser Bitte kam er gerne und lächelnd nach.
Zum Auftakt des Programms hatte aber auch Joel Balimanya gezeigt, dass er musikalisch etwas zu bieten hat. Auf einem Bongo trommelte er einen afrikanischen Rhythmus und stimmte damit auf die folgenden Tanzvorführungen ein. „Die beiden haben uns eine tolle Projektwoche beschert. Es gibt kein Kind, das sagen würde, es hat sich nicht gelohnt“, begrüßte Marlies Borisch die Eltern. Wie viel Spaß die Kinder hatten, war bei den anschließenden Tänzen gut zu sehen. Im Hintergrund waren dazu die 16 Collagen an der Wand aufgehängt, die die Klassen gemeinsam mit Joel Balimanya hergestellt hatten.
„Das war eine sehr gelungene Woche. Ein Kind hat zu mir gesagt: Das war der schönste Tag in meinem Leben“, strahlte Marlies Borisch. Sie lobte das große Engagement der beiden Afrikaner, die die Kinder wunderbar angespornt hätten. „Joel hat Filme aus Uganda mitgebracht, das war für die Kinder faszinierend.“
Nachdem die „b-Klassen“ ihre Tänze gezeigt hatten, ging es in die Aula. Dort warteten in der Cafeteria der Schulpflegschaft Kaffee und selbst gemachte afrikanische „Basbousa“ auf die Eltern. Der süße Kuchen ist eine Spezialität. Er wurde von der Klasse 4b gebacken, die auch das Rezept anbot.
Aber in der Aula gab es noch viel mehr, denn hier wurde rund um das Thema Afrika an verschiedenen Stellwänden informiert. Schule, Tiere und Essen in Afrika oder die Patenschule in Malawi wurden informativ vorgestellt. Und danach durften dann die „a-Klassen“ ihre Tänze präsentieren. „Wir haben die Kinder gefragt, ob die beiden noch mal wiederkommen sollen, und alle haben laut ,Ja‘ gerufen“, freut sich Marlies Borisch aufs nächste Jahr. (Quelle: WN-Online vom 13.10.2013)
Kultur Afrikas auf dem Stundenplan
Füchtorf (dor) - Schule kann so schön sein. Vor allem, wenn Besuch aus Afrika da ist. Tanzlehrer Antonio Ssebuuma aus Uganda war bereits im vergangenen Jahr im Golddorf, um mit den Kindern der Emanuel-von-Ketteler-Schule zu tanzen. Jetzt hat er den Kunstlehrer Joel Balimanya mitgebracht.
Während Balimanya mit den Jungen und Mädchen die ganze Woche über Collagen bastelt, in die sowohl heimische als auch afrikanische Materialien einfließen, bringt Antonio Ssebuuma die Schüler in der Turnhalle beim Tanzen in Schwung. Spätestens beim zweiten Ton aus den laut dröhnenden Bassboxen dürfte auch die letzte Müdigkeit der Kinder weggeblasen worden sein. Schließlich dürfen und sollen sie sofort mitmachen. Nach einer kurzen Aufwärmungsphase zeigt der 29-Jährige seinen Schülern einige Hip-Hop- und African-Moves.
In Nullkommanichts lassen sich die Kinder von der Begeisterung Ssebuumas anstecken. Sie merken aber auch, dass manche Bewegungen gar nicht so leicht sind, wie sie bei dem Tanzlehrer aussehen. Überrascht zeigt sich auch die Gruppe von Joel Balimanya. Der junge Mann stellt Sandalen und Armreifen aus Autoreifen her, und aus Papier fertigt er wunderschöne Ketten. Natürlich hat er ein paar seiner Kunstobjekte mitgebracht, um sie den Kindern zu zeigen.
Die beiden Afrikaner bleiben genau einen Monat in Deutschland. Sie haben schon die Kinder der Overbergschule und der Gesamtschule in Oelde begeistert. Nach der Woche in Füchtorf machen sie noch einmal Station in der Nikolausschule, bevor sie sich wieder in die Heimat aufmachen. Wie Konrektorin Karin Kirsch berichtet, kam der Kontakt durch ihre Kollegin Sabine Schneegans zustande.
Deren Tochter hatte Ssebuuma und Balimanya während eines Aufenthalts in Uganda kennengelernt. Und so entstand die Idee, auch die hiesigen Schüler mit einem Stück Kultur Afrikas bekannt zu machen. Am Freitag haben Eltern, Freunde und Verwandte die Möglichkeit, sich die Früchte der Projektwoche im Rahmen einer Präsentation anzusehen. Sie beginnt um 15 Uhr in der Grundschule.(Quelle: die-Glocke Online vom 08.10.2013)